Weit mehr als ein Familientreffen
11.10.2018 | In der Ausgabe 03/18 der Zoom! schildert Raffael Weber, wie er die DDS Data Days 2018, die Fachtagung rund um Geodatenmanagement, erlebt hat.
Über die seit 2002 regelmäßig stattfindenden DDS Data Days haben wir schon oft berichtet. Eine Veranstaltung mit so langer Tradition und einem zum Teil sehr treuen Teilnehmerkreis verweist schon dadurch auf ihre Bedeutung und Qualität. Umso interessanter ist es, die letzte Veranstaltung mal aus der Sicht eines »Neulings« zu betrachten. Raffael Weber, Geschäftsführer des Unternehmens BRANDLOCAL, stand uns für ein Interview zur Verfügung und schilderte bereitwillig und offen seine Eindrücke.
Zoom!: Wie kam es, dass Sie auf die Data Days aufmerksam wurden?
Raffael Weber: DDS ist schon länger einer unserer Datenpartner. Nun ist der Markt der Anbieter überschaubar, und zwischen verschiedenen Produkten gibt es oftmals große Ähnlichkeiten, aber auch große Unterschiede. Die diesjährigen Data Days erhielten mit einem Fokus auf Big DataThemen im Zusammenspiel mit Geomarketing eine interessante Bühne und vermittelten für uns den Eindruck eines Branchentreffs –somit schien das eine gute Gelegenheit, mit interessanten Protagonisten in persönlichen Kontakt zu kommen und unsere Beziehungen zu intensivieren.
Welche Erwartungshaltung hatten Sie?
Zum einen wollten wir einfach mal in dieser »Clique« Gesicht zeigen. Und dann wollten wir uns inspirieren lassen, wollten auch einmal über unseren Tellerrand schauen und ein Gespür dafür bekommen, wer sich auf diesem Markt alles präsentiert. Vielleicht auch in Erfahrung bringen, ob wir in dem tradierten Datenmarkt etwas Neues, innovativeres einbringen können.
Dazu haben Sie ja auch gleich einen Vortrag gehalten.
Ja, zu den Themen „Big Data“ und „Geo Intelligence“ können wir als Mediaberatungsagentur spannende Projekte und Cases vorweisen, und es war für uns natürlich sehr interessant, vor diesem Fachpublikum unsere Ansätze und Lösungen zu präsentieren und zu diskutieren.
Und sehr erfolgreich, wie die Resonanz gezeigt hat.
Das, was wir vorstellen konnten – die Nutzung von Big Data für Geo-Intelligence-basierte Media-Optimierung – hat tatsächlich wenig mit den tradierten – da statischen – Datenwelten zu tun. Und die Reaktionen haben gezeigt, dass wir den Teilnehmern tatsächlich auch einen neuen Denkansatz vermitteln konnten.
Vorträge und Diskussionen sind der eine Aspekt der Data Days, der andere ist unter dem Stichwort »Netzwerken« zu sehen.
Und das war gerade für uns, die wir das erste Mal dabei waren, ein wichtiger Punkt. Wir hatten eine ganze Reihe von interessanten Gesprächen, nicht nur mit Datenanbietern und Marktbegleitern, auch mit anderen Unternehmen. So haben wir z. B. zu einem Start-up Kontakte geknüpft, das schon recht weit ist mit den Themen „Künstliche Intelligenz“ und „Machine Learning“. Da sind auch wir dran, und die Plattform der Data Days bot eine ideale Gelegenheit, mögliche Kooperationen oder Projekte zu diskutieren.
Haben Sie auch die Parallelveranstaltung besucht, die von der PTV veranstaltete »Fit for Profit«?
Ja, aber ganz ehrlich – das war für mich schon eine eher fremde Welt. Inhaltlich sind inzwischen gewisse Parallelen da, wir hantieren alle mit Geodaten und versuchen, Erkenntnisse zu gewinnen. Und für manche Teilnehmer der Data Days war es sicher sehr interessant, aber wir sind von den dort gezeigten Themen doch sehr weit weg.
Welches Fazit würden Sie ziehen – war die Veranstaltung für Sie ein Erfolg?
Vom ersten Eindruck her waren die Data Days ein »Familientreffen«, man hat sofort gespürt, dass sich hier viele alte Bekannte wiedergetroffen haben. Aber das ist in Ordnung so, auch dafür sind Veranstaltungen wie die Data Days da. Selbst Anwendertreffen wie die von Esri veranstaltete User Conference in San Diego mit 18.000 Teilnehmern habe ich im Endeffekt nicht anders erlebt.
Das ist sicher ein Kern von Branchentreffen.
Ja, aber Branchentreffen sind schon »cool«. Und die Data Days boten eine schöne Bühne, gerade, wenn man als Neuer in diesen Dunstkreis eintritt. Neue Themen kennenlernen, mit Menschen sprechen, die man auf normalem Weg überhaupt nicht erreicht hätte – das Netzwerken hat wirklich gut funktioniert. Was mir noch aufgefallen ist – und das habe ich nicht bei jedem Branchentreff erlebt: Der Teilnehmerkreis war sehr aktiv, man hat gemerkt, dass ein großes Interesse am Austausch vorhanden war. Auch das Instrument der Podiumsdiskussionen hat den weiteren Austausch quasi induziert, das habe ich als sehr gut gelöst empfunden.